Gefühle zeigen - mit diesen 6 Strategien gelingt es endlich
Gefühle zeigen fällt Ihnen schwer? Dann geht es Ihnen, wie vielen anderen Menschen auch. Aber warum haben wir eigentlich Angst davor, unsere Gefühle zu zeigen? Wir klären auf und haben für Sie 6 hilfreiche Strategien, mit denen Sie es schaffen können, Ihre Gefühle wieder zu zeigen, sowie die wichtigsten Gründe, warum sich der Schritt zu mehr Offenheit auf jeden Fall lohnt.
6 Gründe, warum Gefühle zeigen wichtig ist
Geht es um Gefühle, dann hat jeder seine ganz individuelle Art, sie zum Ausdruck zu bringen. Und das ist auch gut so! Denn viel wichtiger als die Frage, wie Sie Ihre Gefühle zeigen ist, dass Sie sie überhaupt zeigen.
Und zwar aus den folgenden 6 Gründen:
1. Als Vertrauensbeweis
Öffnen wir uns jemandem gegenüber, dann macht uns das angreifbar und verletzlich. Aber: Indem wir unsere tiefsten Gedanken mit einer anderen Person teilen, zeigen wir ihr damit auch, dass wir ihr vertrauen und sie gern in unserem Leben haben. Positiv betrachtet bedeutet Gefühle zeigen also einen enormen Vertrauensbeweis.
2. Gefühle zeigen macht sympathisch
Menschen, die ihre Gefühle stets unterdrücken, wirken schnell kalt, unnahbar und emotionslos. Doch öffnen wir uns und zeigen neben unseren Stärken auch unsere Schwächen, dann macht uns das nahbarer und vor allem sympathischer.
3. Es schafft Nähe
Denken Sie mal darüber nach, was Sie mit Ihren engsten Freunden verbindet. Sind es Statussymbole wie Ihr Gehalt, der Job, Ihr Schulabschluss oder welches Auto Sie fahren?
In den meisten Fällen sind es doch die zwischenmenschlichen Dinge wie Ihre Wünsche, Gefühle, Vorlieben und auch Ängste, die Sie mit anderen Menschen vereinen. Nur wenn wir bereit sind, unsere Gefühle zuzulassen und sie auch mit unseren Mitmenschen zu teilen, können wir eine wirkliche Beziehung zu ihnen aufbauen.
4. Gefühle zeigen zeigt Charakter
Wie soll Ihr Gegenüber Ihren Charakter schätzen und lieben lernen, wenn Sie sich vor ihm verschließen? Egal ob positiv oder negativ, Emotionen und Gefühle sind das Spiegelbild unseres Charakters. Nur wenn wir sie zulassen, können wir zeigen, wer wir sind, was wir mögen, nicht mögen und wofür wir stehen.
5. Es ist gut für die Gesundheit
Unterdrücken wir unsere Gefühle und zeigen sie unseren Mitmenschen nicht, dann wird es unmöglich, eine tiefere Beziehung zu ihnen aufzubauen. Wir erscheinen unnahbar und schotten uns damit selbst von der Umwelt ab.
Auf Dauer kann so ein Verhalten sogar krank machen! Das ständige Unterdrücken der Gefühle kann zu chronischen Kopfschmerzen, Magenprobleme, Verspannungen und anderen Symptomen führen.
6. Gefühle verbergen wirkt überheblich
Menschen, die immer nur auf cool tun und nie etwas von ihren Gefühlen preisgeben, wirken oft wie ein gefühlloser Eisblock. Und nicht nur das: Wenn Sie Ihrem Gegenüber Ihre Gefühle nicht zeigen, dann bleibt diesem nichts anderes übrig, als zu raten, wie es Ihnen geht. Das ist nicht nur total anstrengend und nervig, sondern wirkt auch ziemlich überheblich.
Was bedeuten meine Gefühle?
Viele denken, Gefühle zeigen bedeutet im ersten Schritt, sich Mitmenschen gegenüber zu öffnen. Doch das stimmt nicht! Denn um anderen Ihre Gefühle zeigen zu können, müssen Sie sie überhaupt erstmal selbst benennen können "Was fühle ich eigentlich genau?"
Wenn Sie sich selbst nicht im Klaren darüber sind, was Sie fühlen, werden Sie logischerweise auch Probleme haben, Ihre Gefühle gegenüber Ihren Mitmenschen zu äußern.
Diese 4 Schritte können dabei helfen, Ihre Gefühle wieder bewusst wahrzunehmen: Sie wissen schon genau, was Sie fühlen, aber es fällt Ihnen schwer, das auch Ihren Mitmenschen zu zeigen? Dann können Sie diesen Absatz überspringen und schon zum nächsten Punkt übergehen.
1. Gefühle zulassen
Um Ihre Gefühle benennen zu können, ist es im ersten Schritt wichtig, diese überhaupt erstmal zuzulassen. Egal, ob unangenehm, schön oder beängstigend: nehmen Sie Ihre Emotionen wahr und versuchen Sie nicht, Sie sofort wieder zu verdrängen.
2. Wo kommt das Gefühl her?
Im zweiten Schritt sollten Sie sich jetzt überlegen, wo die Empfindungen, die Sie gerade spüren, eigentlich herkommen. War eine bestimmte Situation der Auslöser, oder war es die Folge von Gedanken, die diese Reaktion in Ihnen ausgelöst hat?
3. Welche Signale sendet Ihr Körper?
Um Ihre Gefühle richtig einzuordnen und zu benennen, ist es auch immer hilfreich, auf die Signale Ihres Körpers zu achten. Welche körperlichen Empfindungen sind mit Ihrem Gefühl verbunden? Haben Sie Bauchschmerzen, einen Druck in der Brust oder ist es vielleicht der berühmte Kloß im Hals, den wir so oft verspüren, wenn wir nervös sind?
4. Gefühl einordnen
Versuchen Sie nun, im letzten Schritt, Ihre Gefühle einzuordnen. Dabei können Sie sich an den 7 Basisemotionen orientieren. Zu ihnen gehören: Wut, Ekel, Verachtung, Freude, Trauer, Angst, Überraschung.
Welche dieser Emotionen kommt Ihrem Gefühl am nächsten? Oder ist es vielleicht sogar eine Mischung aus mehreren Gefühlen?
Beim ersten Mal fällt es Ihnen sicher nicht leicht, Ihre Gefühle richtig zu benennen, doch je mehr Sie diese 4 Schritte verinnerlicht haben, desto einfacher wird es. Auch hier gilt mal wieder: Übung macht den Meister!
6 Strategien, wie Sie Ihre Gefühle zeigen können
Es muss nicht immer die klassische erste Date-Situation sein. Vielen fällt es auch nach Jahren in einer festen Beziehung noch schwer, ihrem Partner ihre Gefühle offen zu zeigen. Doch keine Sorge: Gefühle zeigen, kann man lernen. Mit diesen 6 Strategien ist es gar nicht so schwer:
1 Die richtigen anstatt viele Worte nutzen
Wenn Sie Ihre Gefühle zum Ausdruck bringen wollen, brauchen Sie nicht immer viele Worte! "Ich freu mich!", Ich bin sauer!" oder auch "Ich liebe dich!" 3 kleine Worte reichen oft schon aus, um zu zeigen, was Sie empfinden.
2. Mimik nutzen
"Ein Blick sagt mehr als tausend Worte!" An diesem alten Sprichwort ist wirklich etwas dran. Den meisten Menschen kann man schon im Gesicht ablesen, wie es ihnen gerade geht. Nutzen Sie diese Eigenschaft für sich und zeigen Sie Ihre Gefühle durch Ihre Mimik. Mit einem glücklichen Lächeln zur Begrüßung sagen Sie: "Hey, ich freu mich sehr, dich zu sehen!" und ein trauriger Blick zum Abschied verrät: "Ich habe die Zeit mit dir genossen und freue mich schon, dich bald wieder zu sehen!"
3. Mit der Körpersprache Gefühle zeigen
Wer kein Freund von vielen Worten ist, der kann seine Gefühle auch über seine Körpersprache zeigen. Mit einer abgeneigten Haltung oder verschränkten Armen symbolisieren Sie Ablehnung oder Ärger.
Wollen Sie hingegen Zuneigung zeigen, dann nehmen Sie Ihrem Gegenüber doch einfach mal ganz spontan in den Arm oder wenn Sie sich das nicht trauen, auch einfach seine Hand. Sie werden sehen: Auch kleine Gesten können große Wirkung haben.
4. Komplimente machen
Besonders, wenn wir eine Person noch nicht lange kennen, trauen wir uns nicht, unsere Gefühle gerade heraus mitzuteilen. Einfacher fällt es uns dann, sie zu umschreiben, zum Beispiel mit Komplimenten. Mit einem "mit dir hat man immer was zu lachen" zum Beispiel drücken Sie das Gleiche aus wie mit einem direkten "Ich mag dich gern!" und ein "Das Kleid steht dir echt gut!" sagen Sie eigentlich auch nichts anderes als: "Ich finde dich echt hübsch!".
5. Persönliche Geschenke machen
Es klingt wie ein weiser Spruch von der Mama, aber es ist halt einfach so: Die schönsten Geschenke sind nicht die, die teuer waren, sondern die, die von Herzen kommen.
Sie hat zum Beispiel mal erwähnt, wie sehr Sie Käsekuchen mag? Das ist Ihre Chance! Schmeißen Sie Ihren Herd an und bringen Sie zur nächsten Verabredung einen mit. Auch mit einem selbstgeschriebenen Brief oder einem selbstgemachten Fotoalbum vom letzten gemeinsamen Urlaub können Sie Ihre Gefühle wortlos zum Ausdruck bringen.
6. Gefühle zeigen mit kleinen Aufmerksamkeiten
Es muss aber nicht immer gleich ein Geschenk sein, wenn Sie Ihre Gefühle zeigen wollen. Häufig machen gerade die kleinen Dinge im Leben den entscheidenden Unterschied.
Sei es, pünktlich zu einem Treffen zu kommen, ihr die Tür aufzuhalten, die Jacke anzubieten, wenn es kalt ist oder dem anderen beim Aussteigen aus dem Bus den Vortritt zu lassen, sich wie ein Gentleman zu verhalten wird einfach nie aus der Mode kommen.
Gefühle zeigen: die 5 Charaktertypen
Jeder Mensch ist anders und hat seine eigene, ganz individuelle Art, seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Hierbei lassen sich 5 grundlegende Charaktertypen definieren:
1. Der Selbstbewusste punktet mit Komplimenten
"Weißt du was? Ich finde dich echt toll!" Selbstbewusste Menschen haben kein Problem damit, ihre Gefühle einfach auszusprechen. Sie zeigen Ihre Zuneigung deshalb gern durch Komplimente.
Hierbei sollten Sie aber stets darauf achten, nicht zu selbstbewusst aufzutreten. Ihre draufgängerische Art könnte sonst schnell Ihren Gegenüber verunsichern und so Ihr eigentlich lieb gemeintes Kompliment vielleicht gar nicht ernst genommen werden.
2. Der Pragmatiker zeigt Hilfsbereitschaft
Große Emotionen oder eine gefühlvolle Liebeserklärung können Sie von einer rational veranlagten Person wohl eher nicht erwarten. Durch ihre abgeklärte und verschlossene Art wirken sie schnell kalt und unnahbar. Doch der Schein trügt. Auch wenn der Pragmatiker nichts davon hält, seine Gefühle offen auszusprechen, so hat er doch seine ganz eigene Art, seine Zuneigung zum Ausdruck zu bringen.
Hat er Sie gern, zeigt er das gern durch ein großes Maß an Hilfsbereitschaft und Unterstützung. Oder er überrascht Sie mit einer tollen Unternehmung, die er nur für sie beide geplant hat.
3. Der Emotionale neigt zu voreiligen Liebesgeständnissen
Während viele Probleme damit haben, ihre Gefühle zu zeigen, ist bei emotionalen Menschen genau das Gegenteil der Fall. Sie neigen dazu, ihre Gefühle viel zu schnell zu zeigen. Nicht selten ist ihr Gegenüber mit so einem spontanen Schwall an Emotionen überfordert.
Hier gilt: Weniger ist mehr. Fangen Sie erstmal mit ein paar einfachen Komplimenten an und halten Sie sich mit Worten wie "Liebe" und "Beziehung" gerade in der ersten Kennenlernphase auf jeden Fall zurück.
4. Der Schüchterne macht gern Geschenke
Introvertierte Menschen sind still und zurückhaltend, weshalb es ihnen oft schwer fällt, ihre Gefühle laut auszusprechen. Doch Sie gelten als gute Zuhörer. Sie merken sich sehr genau, was ihre Mitmenschen über ihre Interessen und Vorlieben erzählen und zeigen ihre Gefühle und Zuneigung dann durch ein schönes Geschenk oder andere kleine Aufmerksamkeiten.
5. Der Gefühlsneuling hält sich an seine Mitmenschen
Gefühle sind für Sie ein echtes Neuland? Dann gehen Sie die Sache lieber vorsichtig an. Versuchen Sie, die Gefühle Ihres Gegenübers zu deuten und einzuschätzen. Zeigt er deutlich sein Interesse? Super! Dann können Sie dieses gern erwidern. Hält er sich jedoch zurück, dann gehen auch Sie lieber etwas in Deckung und fallen nicht gleich mit der Tür ins Haus. Sind Sie sich unsicher, wie viele Gefühle Sie zeigen sollten, dann ist es immer hilfreich, sich einfach an seinen Mitmenschen zu orientieren.
Warum haben wir Angst, Gefühle zu zeigen?
Haben wir gerade einen Heiratsantrag bekommen, sind befördert worden oder jemand hat uns mit einem tollen Geschenk überrascht, dann haben wir in der Regel kein Problem damit, unsere Freude darüber offen zu zeigen.
Doch: Wer weint schon gern in der Öffentlichkeit oder gibt offen zu, dass es vor etwas Angst hat? Negative Gefühlsäußerungen werden mit aller Kraft vermieden, um eine perfekte Fassade aufrecht zu erhalten. Zu groß ist die Angst vor Spott und Ablehnung.
Gefühle verbergen ist häufig Selbstschutz
Die Angst, Gefühle zu zeigen, ist nicht etwa angeboren. Es ist ein meist über die Jahre antrainiertes Verhalten und dient in erster Linie als Selbstschutz.
Als Kind sind wir noch naiv und unkritisch. Wir denken nicht darüber nach, was andere von uns denken könnten und zeigen offen unsere Gefühle. Von unseren Eltern lernen wir dann, welche Gefühle wir zeigen dürfen und welche nicht. Wir bekommen erklärt, dass wir bei Wut und Schmerzen nicht gleich weinen dürfen und starke Gefühlsausbrüche in der Öffentlichkeit nicht erwünscht sind.
Negative Erfahrungen prägen unser Verhalten
Auch negative Erfahrungen prägen unser Verhalten. Jedes Mal, wenn wir von unseren Mitmenschen verspottet werden, ziehen wir uns ein bisschen mehr zurück. Jedes Mal, wenn wir als Heulsuse ausgelacht werden, einen Korb bekommen oder geliebte Menschen uns den Rücken zukehren, ziehen wir uns ein Stück mehr zurück.
Bei einigen Menschen geht es dann so weit, dass sie gar keinen Mut mehr haben, ihre Gefühle zu zeigen und sogar positive Emotionen verbergen.
Aus diesem Blickwinkel betrachtet, scheint es nachvollziehbar, dass so viele Menschen Angst davor haben, ihre Gefühle offen zu zeigen. Doch wie Sie bereits im ersten Abschnitt gelesen haben, kann unser menschliches Zusammenleben nur funktionieren, wenn wir unsere Gefühle, egal ob positiv oder negativ, auch zulassen und teilen.
Wir müssen das Risiko der Ausgrenzung und Verachtung eingehen, um von all den positiven Aspekten, die das Gefühle zeigen mit sich bringt, zu profitieren.
Akzeptieren Sie, dass sie es nie allen Menschen recht machen können
Es wird immer Menschen geben, die sich Ihnen in den Weg stellen und mit dem, was Sie tun, nicht zufrieden sind. Wichtig ist, dass sie lernen, die eigenen Ängste zu überwinden.
Stehen Sie zu Ihren Gefühlen und zeigen Sie sie offen, denn Gefühle sind das, was uns einzigartig und unersetzbar macht!